Blogreihe: So startest du deinen eigenen Reiseblog – ohne Drama, aber mit Abenteuerlust Teil 1

Teil 1: Die Idee – oder warum du plötzlich glaubst, die Welt muss deine Reise kennen

REISEBLOGS

Jenny Köthe

6/16/20253 min read

Es fängt meistens harmlos an. Du kommst von einer Reise zurück, dein Handy ist voll mit Bildern von Sonnenuntergängen, halb gegessenen Streetfood-Tellern und mindestens drei Selfies mit einem Esel. Du zeigst sie Freunden, die sagen: „Du solltest einen Blog machen!“ Und zack – da ist sie, die Idee. Ein Reiseblog. Dein Reiseblog.

Aber bevor du dich in WordPress-Templates verlierst und stundenlang über die perfekte Schriftart nachdenkst solltest du dir eine Frage stellen: Warum willst du das eigentlich machen?

Die ehrliche Antwort ist selten „Weil ich Influencer werden will“

Klar, ein bisschen Fame schadet nie. Aber die besten Reiseblogs entstehen nicht aus dem Wunsch nach Likes, sondern aus dem Bedürfnis, Geschichten zu erzählen. Vielleicht willst du deine Erinnerungen festhalten, vielleicht anderen helfen, nicht dieselben Fehler zu machen wie du („Niemals in Flip-Flops auf einen Vulkan!“), oder du willst einfach ein digitales Zuhause für deine Abenteuer.

Was auch immer es ist – dein Warum ist dein Kompass. Es hilft dir, deinen Ton zu finden, deine Themen zu wählen und nicht nach zwei Beiträgen aufzugeben, weil „eh keiner liest“.

Denk an die Person, die du auf Reisen immer wieder triffst

Du weißt schon – die mit dem Rucksack, der zu groß ist und dem Lächeln, das sagt: „Ich hab keine Ahnung, wo ich bin, aber es ist großartig.“ Schreib für sie. Oder für dich selbst in fünf Jahren. Oder für deine Oma, die endlich verstehen will, was du da eigentlich treibst.

Je klarer du weißt, für wen du schreibst, desto weniger klingt dein Blog wie ein Wikipedia-Eintrag mit Sonnenbrille.

Authentisch sein – oder: Warum du dich nicht wie ein Reiseführer anhören musst

Du musst kein Journalist sein. Du musst nicht mal wissen, wie man „Journalist“ schreibt (und wenn du’s googlest, ist das auch okay). Was zählt, ist: Du bist du. Und das ist verdammt gut so.

Wenn du auf Reisen fluchst, weil dein Rucksack sich wie ein beleidigter Ziegelstein anfühlt – schreib’s auf. Wenn du dich über Flughafenkäse aufregst, der aussieht wie ein Dekoartikel aus den 90ern – raus damit. Wenn du in Thailand aus Versehen in ein Karaoke-Duell mit einer 80-jährigen gewonnen hast – das ist Content!

Die Leute lesen deinen Blog nicht, weil du perfekte Kommas setzt oder wie ein Reisemagazin klingst. Sie lesen ihn, weil du echt bist. Und ja, manche werden dich feiern – andere vielleicht nicht. Aber sich zu verstellen, nur um allen zu gefallen, ist wie versuchen, mit Flip-Flops auf den Großglockner zu steigen: sieht am Anfang locker aus, endet aber meistens mit Blasen und Frust.

Also: Schreib, wie du sprichst. Lach über dich selbst. Sei ehrlich. Denn das ist das, was hängen bleibt – und was Leser wirklich mögen. Oder eben nicht. Und das ist auch okay.

Fang an, bevor du bereit bist

Warte nicht auf den perfekten Moment. Den gibt’s nicht. Du wirst nie das ideale Konzept haben, bei dem alles logisch aufeinander aufbaut, die Farben harmonieren und der Blogname klingt wie ein Bestseller. Und du wirst auch nie ganz sicher sein, ob überhaupt jemand deinen ersten Beitrag liest – außer vielleicht deine Mutter, und selbst die nur, wenn du ihr den Link per WhatsApp schickst und mit „Wichtig!“ markierst.

Aber weißt du was? Das ist völlig okay. Denn der Anfang ist nie perfekt. Er ist holprig, unsicher, manchmal peinlich. Und genau deshalb ist er so wertvoll.

Ein Reiseblog ist wie Reisen selbst: Du planst grob, denkst, du hast alles im Griff – und dann kommt ein Regenschauer, ein verlorener Rucksack oder ein Gespräch mit einem Fremden, das alles verändert. Es ist chaotisch, überraschend, manchmal anstrengend – aber am Ende immer eine Geschichte wert.

Also: Schreib den ersten Beitrag. Auch wenn du das Gefühl hast, du hast noch nicht genug erlebt. Auch wenn du denkst, dein Schreibstil ist nicht perfekt. Auch wenn du keine Ahnung hast, wie man ein Bild richtig einfügt, ohne dass es aussieht wie ein Werbebanner aus 1990.

Denn das Wichtigste ist: Du hast angefangen. Und das ist mehr, als die meisten tun.

Der Rest? Kommt mit der Zeit. Mit jedem Beitrag wirst du besser, sicherer, mutiger. Du wirst deinen Stil finden, deine Stimme, deine Leser. Aber all das beginnt mit dem ersten Schritt – oder in diesem Fall: mit dem ersten Satz.

Also los. Mach’s einfach. Nicht perfekt. Aber echt. Steig einfach mal ins kalte Wasser!

In Teil 2 geht’s dann um den Namen deines Blogs – und warum „TravelWithMe2025“ vielleicht nicht die beste Idee ist. Aber bis dahin: Denk nach, träum groß, und schreib einfach los. Die Welt wartet nicht – und dein Blog sollte es auch nicht.