Blogreihe: So startest du deinen eigenen Reiseblog – ohne Drama, aber mit Abenteuerlust Teil 4

Inhalte für deinen Reiseblog planen und auswählen – Der umfassende Guide für Abenteurer mit Ambitionen

REISEBLOGS

Jenny Köthe

7/3/20257 min read

black and gray DSLR camera
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Warum ein Reiseblog mehr ist als ein digitales Tagebuch – und warum du trotzdem nicht einfach drauflos schreiben solltest

Ein Reiseblog ist nicht einfach nur ein Ort, an dem du deine Urlaubsfotos ablädst und dazu schreibst: „Hier war’s schön.“ Nein, ein Reiseblog ist dein persönliches Weltbühnen-Debüt – mit dir in der Hauptrolle als Abenteurer, Erzähler, Fotograf, SEO-Manager und gelegentlich auch als Krisenkommunikator („Sorry für die Funkstille, mein Laptop wurde in Peru von einem Lama angeknabbert“).

Er ist Bühne, Portfolio, Inspirationsquelle und manchmal sogar Geschäftsmodell – also quasi die eierlegende Wollmilchsau unter den digitalen Projekten. Du kannst mit deinem Blog Menschen zum Träumen bringen, sie bei ihrer Reiseplanung unterstützen oder ihnen beibringen, wie man in einem thailändischen Longtail-Boot elegant die Balance hält.

Aber bevor du dich kopfüber in die Welt der Beiträge, Bilder und Geschichten stürzt – mit dem Enthusiasmus eines Backpackers, der gerade sein erstes Streetfood entdeckt hat – brauchst du ein solides Fundament. Und nein, damit meine ich nicht die WLAN-Verbindung im Hostel, sondern etwas viel Wichtigeres: eine durchdachte Inhaltsstrategie.

Denn ein Blog ohne Plan ist wie ein Roadtrip ohne Karte: aufregend, aber du landest am Ende vielleicht in einem Kaff, das nur für seine Mückenplage bekannt ist. Mit einer klaren Strategie weißt du, was du erzählen willst, wie du es erzählen willst – und vor allem, für wen.

In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Inhalte für deinen Reiseblog planst, auswählst und strukturierst. Du bekommst Tipps, wie du deine Leser nicht nur begeisterst, sondern sie dazu bringst, regelmäßig zurückzukommen – wie Stammgäste in einem charmanten Café in Lissabon, das du zufällig entdeckt hast und jetzt jedem empfiehlst, obwohl du den Namen vergessen hast.

Also schnall dich an, lade deinen kreativen Kompass auf und mach dich bereit für die Reise hinter die Kulissen eines erfolgreichen Reiseblogs. Es wird weniger Sand zwischen den Zehen geben, aber dafür mehr Klarheit im Kopf.

Die Basis: Zielgruppe und Blog-Ziel definieren

Bevor du damit beginnst, Inhalte für deinen Reiseblog auszuwählen, solltest du dir unbedingt darüber klar werden, für wen du eigentlich schreibst und aus welchem Grund. Denn nur wenn du deine Zielgruppe und dein eigenes Ziel kennst, kannst du Inhalte entwickeln, die wirklich relevant und ansprechend sind.

Um deine Zielgruppe zu analysieren, lohnt es sich, verschiedene Aspekte zu betrachten. Auf der demografischen Ebene geht es darum, Merkmale wie Alter, Geschlecht und Herkunft deiner potenziellen Leser zu erfassen. Diese Informationen helfen dir, den Ton und die Themen deines Blogs passend zu gestalten.

Darüber hinaus solltest du auch psychografische Merkmale berücksichtigen. Dazu zählen die Interessen, Werte und das Reiseverhalten deiner Zielgruppe. Reist sie eher spontan oder plant sie akribisch? Legt sie Wert auf Nachhaltigkeit oder auf Komfort? Diese Fragen geben dir Hinweise darauf, welche Inhalte besonders gut ankommen könnten.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Bedürfnisse deiner Leser. Überlege dir, was sie auf deinem Blog suchen: Wollen sie sich inspirieren lassen, praktische Tipps für ihre nächste Reise erhalten oder einfach unterhalten werden? Je besser du diese Bedürfnisse verstehst, desto gezielter kannst du deine Inhalte darauf ausrichten.

Ein konkretes Beispiel: Wenn du junge Backpacker als Zielgruppe ansprichst, sind Themen wie „Low-Budget-Reisen“, „Hostel-Erfahrungen“ oder „Work & Travel“ besonders relevant. Diese Leser interessieren sich oft für günstige Unterkünfte, flexible Reiseformen und persönliche Erfahrungsberichte. Schreibst du hingegen für Luxusreisende, solltest du eher Inhalte zu „Exklusiven Resorts“, „Privaten Touren“ oder „Gourmet-Erlebnissen“ anbieten. Diese Zielgruppe legt Wert auf Komfort, Individualität und hochwertige Empfehlungen.

Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du dir genau überlegen, welches Ziel du mit deinem Reiseblog verfolgst. Vielleicht möchtest du einfach deine Reisen dokumentieren, um Erinnerungen festzuhalten und sie mit Freunden, Familie oder Gleichgesinnten zu teilen. Es kann aber auch sein, dass du eine Community aufbauen willst – eine Gruppe von Menschen, die deine Leidenschaft fürs Reisen teilen und sich regelmäßig mit deinen Inhalten auseinandersetzen.

Manche Blogger verfolgen darüber hinaus das Ziel, mit ihrem Blog Geld zu verdienen. Das kann über Werbung, Affiliate-Links, bezahlte Kooperationen oder eigene Produkte geschehen. Ganz gleich, welches Ziel du verfolgst: Je klarer du dir darüber bist, desto gezielter kannst du deine Inhalte auswählen, strukturieren und auf deine Leser abstimmen. Eine klare Ausrichtung hilft dir nicht nur bei der Themenwahl, sondern auch dabei, deinen Blog langfristig erfolgreich und authentisch zu gestalten.

Die Struktur deines Reiseblogs: Klar, logisch, leserfreundlich

Eine gute Website-Struktur ist wie eine gut geplante Reiseroute – sie führt deine Leser intuitiv durch deine Inhalte.

Grundstruktur:

  • Startseite: Übersicht über deine besten Inhalte, aktuelle Beiträge, persönliche Begrüßung

  • Über mich: Deine Geschichte, Motivation, Reisephilosophie

  • Reiseziele: Nach Kontinent, Land oder Thema sortiert

  • Blog: Alle Artikel, idealerweise mit Filter- oder Suchfunktion

  • Ressourcen: Packlisten, Reisetipps, Budgetplanung, Apps

  • Kontakt / Kooperationen: Für Leser, Marken und Partner

Tipp: Eine Sitemap ist wie eine Landkarte für Suchmaschinen. Sie zeigt Google & Co., wie deine Website aufgebaut ist und welche Seiten wichtig sind. So wird dein Blog schneller und besser indexiert – was bedeutet, dass du leichter gefunden wirst.

Inhaltsplanung mit Redaktionskalender

Ein Redaktionskalender ist ein äußerst hilfreiches Werkzeug, um regelmäßig Inhalte zu veröffentlichen und dabei strategisch vorzugehen. Er unterstützt dich dabei, den Überblick zu behalten und deine Themen sinnvoll über Wochen oder Monate hinweg zu verteilen.

Ein klarer Vorteil liegt in der Vermeidung von Schreibblockaden. Wenn du im Voraus weißt, worüber du schreiben möchtest, fällt es dir leichter, ins Schreiben zu kommen – ganz ohne das gefürchtete „leere Blatt“-Gefühl. Außerdem kannst du saisonale Themen gezielt einplanen, etwa Beiträge zu „Winterreiseziele“ im Herbst oder „Sommerurlaub am Meer“ im Frühling. So bleibt dein Blog aktuell und relevant.

Auch bei Kooperationen mit Marken oder bei der Planung von Social-Media-Kampagnen sorgt ein Redaktionskalender für bessere Organisation. Du kannst Deadlines einhalten, Inhalte abstimmen und deine Veröffentlichungen gezielt timen.

Zur Umsetzung bieten sich verschiedene Tools an: Mit Trello kannst du deine Themen visuell in Boards und Karten organisieren. Notion eignet sich hervorragend für komplexere Planungen mit Kalendern, Datenbanken und Notizen. Und wenn du es ganz einfach halten möchtest, funktioniert auch Google Sheets wunderbar – besonders, wenn du im Team arbeitest.

Vergiss nicht, auch sogenannte Evergreen-Inhalte einzuplanen. Das sind Beiträge, die dauerhaft relevant bleiben, wie zum Beispiel „Die besten Reise-Apps“ oder „So findest du günstige Flüge“. Solche Artikel bringen dir langfristig Besucher und sind eine wertvolle Ergänzung zu aktuellen Themen.

Themenideen für deinen Reiseblog

Hier findest du eine Auswahl an Themen, die Leser lieben – und die du mit deiner persönlichen Note füllen kannst:

Reiseberichte:

  • „Mein Roadtrip durch Patagonien – Highlights, Route & Budget“

  • „Warum ich drei Monate in Nepal geblieben bin“

Guides & Tipps:

  • „10 Dinge, die du in Japan vermeiden solltest“

  • „So planst du deine erste Solo-Reise – Schritt für Schritt“

Persönliche Erfahrungen:

  • „Wie Reisen meine Angststörung gelindert hat“

  • „Vom Burnout zum Backpack – meine Geschichte“

Vergleichsartikel:

  • „Airbnb vs. Hotel – was lohnt sich wirklich?“

  • „Island oder Norwegen – wo ist die Natur spektakulärer?“

Interaktive Inhalte:

  • Quiz („Welcher Reisetyp bist du?“)

  • Umfragen („Wohin soll ich als Nächstes reisen?“)

Lokale Kultur:

  • „Traditionen in Marokko – was du wissen solltest“

  • „Wie ich in Vietnam das Kochen neu gelernt habe“

Medien und Formate clever einsetzen

Ein Reiseblog lebt von visuellen Eindrücken – aber auch von Vielfalt.

Formate:

  • Fotos: Authentisch, hochwertig, mit Storytelling

  • Videos: Vlogs, Drohnenaufnahmen, Interviews

  • Infografiken: Packlisten, Routenvorschläge, Budgetübersichten

  • Podcasts: Reisegeschichten zum Hören – ideal für unterwegs

Tipp: Nutze Tools wie Canva oder Adobe Express für einfache Gestaltung.

Inhalte analysieren und optimieren

Um herauszufinden, welche Inhalte auf deinem Reiseblog wirklich gut funktionieren und welche vielleicht noch Optimierungspotenzial haben, lohnt sich ein regelmäßiger Blick in deine Blogstatistiken. Wichtige Kennzahlen wie Seitenaufrufe, Verweildauer, Absprungrate und die Herkunft deiner Besucher geben dir wertvolle Hinweise darauf, was deine Leser interessiert, wie lange sie bleiben und über welche Kanäle sie zu dir finden. Mit Tools wie Google Analytics oder Matomo kannst du diese Daten gezielt auswerten und daraus konkrete Maßnahmen ableiten – etwa zur Verbesserung bestehender Beiträge oder zur Entwicklung neuer Themenideen. So wird dein Blog nicht nur schöner, sondern auch strategisch klüger.

Zusätzliche Themen für Reiseblogger

Wenn du deinen Reiseblog thematisch erweitern möchtest, bieten sich zahlreiche spannende Zusatzbereiche an, die nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern auch neue Lesergruppen ansprechen können. Nachhaltiges Reisen ist ein wachsendes Thema, bei dem du zeigen kannst, wie man umweltbewusst unterwegs ist, ohne auf Komfort zu verzichten – oder ob „Zero Waste“ auf Reisen überhaupt praktikabel ist. Für digitale Nomaden sind Beiträge über Remote-Arbeitsplätze, mobiles Equipment und die besten Coworking-Spaces weltweit besonders interessant. Kulinarische Entdeckungen wie Streetfood-Erlebnisse oder lokale Kochabenteuer bringen Geschmack und Kultur zusammen und machen deinen Blog noch lebendiger. Auch Reise-Fotografie ist ein beliebter Bereich: Du kannst deine Ausrüstung vorstellen und Tipps geben, wie man mit Bildern Geschichten erzählt. Und schließlich lohnt sich ein Blick auf die Reiseplanung selbst – mit Hacks für günstige Flüge oder praktischen Tools wie Google Maps, die deine Leser bei der Organisation ihrer eigenen Abenteuer unterstützen.

Monetarisierung: Wenn dein Blog mehr als ein Hobby wird

Viele Reiseblogger träumen davon, mit ihrem Blog nicht nur ihre Abenteuer zu teilen, sondern auch ein Einkommen zu erzielen – und das ist durchaus möglich. Es gibt verschiedene Wege, wie du deinen Blog monetarisieren kannst: Beim Affiliate-Marketing verdienst du Provisionen, wenn Leser über deine Empfehlungen Produkte kaufen. Sponsored Posts bieten dir die Möglichkeit, bezahlte Beiträge für Marken zu veröffentlichen, die zu deinem Stil und deiner Zielgruppe passen. Du kannst auch eigene Produkte entwickeln – etwa E-Books, Online-Kurse oder Fotopresets – und direkt über deinen Blog verkaufen. Und schließlich gibt es die klassische Werbung, etwa über Google AdSense oder durch direkte Bannervermarktung.

Wichtig dabei ist: Bleib transparent. Deine Leser sollten jederzeit erkennen können, wenn Inhalte bezahlt oder gesponsert sind – das schafft Vertrauen und schützt dich rechtlich.

Wenn du den Schritt in die professionelle Blogwelt gehen möchtest, unterstützen wir dich gern auch bei den formalen Dingen wie der Gewerbeanmeldung und was noch so alles dazugehört. So kannst du dich ganz auf das konzentrieren, was du am besten kannst: Geschichten erzählen, die Lust aufs Reisen machen.

Dein Reiseblog als Plattform für Geschichten, Wachstum und Verbindung

Ein erfolgreicher Reiseblog entsteht nicht über Nacht. Er wächst mit dir, deinen Erfahrungen und deiner Leidenschaft. Mit einer klaren Struktur, durchdachter Planung und authentischen Inhalten kannst du nicht nur Leser begeistern, sondern auch langfristig etwas aufbauen – sei es eine Community, ein Business oder einfach ein Ort, an dem deine Abenteuer weiterleben.

Also: Pack deine Ideen, plane deine Route – und lass die Welt an deinen Geschichten teilhaben.